Ludwig Erks 200. Geburtstag

Am 6. Januar 1807, also vor 200 Jahren, wurde der heute weithin unbekannte Musikpädagoge, Volksliedsammler, Chorgründer und Komponist Ludwig Christian Erk in Wetzlar geboren. In Dreieichenhain verbrachte er entscheidende Jahre seiner Kindheit, denn hier wirkte sein Vater Adam Wilhelm Erk als Lehrer, Organist und Stadtschreiber (1813-1820).

Wenn auch aus Anlaß seines 200. Geburtstags keine Sonderbriefmarke erschien, so wurde doch in Berlin, seiner Hauptwirkungsstätte über 45 Jahre, in festlichem Rahmen dieses Mannes und seines Lebenswerkes gedacht. Am 6. Januar fand bereits eine Gedenkstunde mit Kranzniederlegung am Grab Ludwig Erks auf dem Elisabeth-Kirchhof an der Ackerstraße in Berlin statt. Daran beteiligt waren u.a. Vertreter jener beiden Chöre, die Ludwig Erk gründete, und zwar des "Erk'schen Männergesangvereins Berlin von 1845" - heute "Erk-Männer-Vocal-Ensemble" - und des "Erk'schen Gemischten Chores 1852 Berlin". Am 23. März fand der eigentliche Festakt im Grossen Saal des Roten Rathauses statt. Danach folgte das große Festkonzert am 24. März 2007 in der Lindenkirche unter Mitwirkung mehrerer Berliner Chöre sowie des "Erk'schen Männergesangvereins Wetzlar von 1841".

In Dreieichenhain erinnert das Ludwig-Erk-Haus in der Alten Schulgasse, der einst in der Fahrgasse aufgestellte und jetzt im Burggraben befindliche Ludwig-Erk-Brunnen sowie eine nach ihm benannte Schule und Straße an den Aufenthalt der Familie Erk und ihres großen Sohnes. Auch in Langen und Wetzlar taucht der Name Ludwig Erks an Gebäuden, Brunnen und auf Straßenschildern auf. In Berlin wurde sogar schon zu Lebzelten des Musikpädagogen und Volksliedsammlers eine Straße nach ihm benannt.

Viele dem Volkslied und -gesang verbundene Personen würden es begrüßen, wenn die örtlichen Gesangvereine, Schulen und sonstigen musikalischen lnstitutionen auf ihre Weise Ludwig Erks gedächten, der mit zahlreichen berühmten Zeitgenossen wie den Brüdern Grimm, Hoffmann von Fallersleben und Bettina von Arnim in Verbindung stand und über 19.000 deutsche Volkslieder in Wort und Weise sammelte und nicht nur für den Gebrauch in Schulen auswertete und 100.000fach veröffentlichte.

© Copyright 2007 by Peter Hörr, Dreieichenhain

Literatur: SCHADE, ERNST: Ludwig Erks kritische Liedersammlung und sein "Volkslied-Begriff". Die Methode der Aufzeichnung, Dokumentation, Text- u. Melodiekritik und Edition von Volksliedern.Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte (Diss. Marburg), 1971; SCHADE, ERNST : Was das Volk zu singen weiß: Ludwig Erk, Leben und Werk eines Liedersammlers - 1. Aufl. - Dreieich: ImHayn Verlag, 1992. - 128 S. : 30 Illustrationen ISBN 3-928149-03-2

Weitere Informationen über Ludwig Erk im Internet: http://www.bautz.de/bbkl/e/erk_l_c.shtml